Von: Heike Heel
Bericht Frühstück beim „Postwirt“ 21.03.2019
Frauenfrühstück der Freien Dorfgemeinschaft Schwangau – Thema Insektensterben
Schwangau Das Insektensterben ist momentan in aller Munde und geht alle an. Wenn die letzte Biene gestorben ist, stirbt der Mensch – das weiß schon jedes Kind. Schnelles Handeln ist angesagt.
Diesem wichtigen Thema widmete die Freie Dorfgemeinschaft Schwangau ihr diesjähriges Frauenfrühstück, das zum sechsten Mal im Landgasthof Zur Post stattfand. Carolin Klughammer, erste Vorsitzende, und Gisela Lederer luden zum Vortrag von Naturgartenplanerin Ingrid Völker aus Murnau ein und 26 Damen und ein Herr folgten der Einladung, um sich aus professioneller Quelle zu informieren. Nach ausgiebigem Frühstück sorgte die Referentin für jede Menge Beispiele, wie man seinen Privatgarten oder seine Terrasse nicht gestalten sollte. Zubetonierte Wege und Flächen, „aufgeräumte“ Gärten mit gepflegtem englischen Rasen sind keine Lebensräume für Flora und Fauna.
Man stelle sich vor: Die Fläche aller Privatgärten in Deutschland ergibt zusammen die gleiche Fläche an Naturschutzgebieten in Deutschland. Es ist auch in kleinen Privatgärten möglich, einen naturnahen Lebensraum zu schaffen. Jeder kann in seinem eigenen Garten oder auf seinem Balkon Initiativen ergreifen, das Insektensterben einzudämmen.
Sobald ein Naturgarten anwächst, werden Bienen, Schmetterlinge, Libellen, Eidechsen und weitere folgen. Eine Trockenmauer, ein kleiner Stapel Totholz oder ein Insektenhotel bieten ideale Quartiere für die kleinen Bewohner. So wenig Versiegelung wie möglich – Wiese statt Rasen – ist das Motto. Eine wassergebundene Wegedecke, auf der auch mal ein Unkraut wuchern darf, und die Anpflanzung von heimischen Stauden und Wildpflanzen helfen Insekten, sich schnell neue Lebensräume zu erobern. Exotische Gartengewächse oder die bei uns im Allgäu so beliebten Geranien, die im Sommer von vielen Balkonen ranken, haben keinerlei Nutzen für Insekten, hier werden sie weder Pollen noch Nektar finden. Die heimische Wildrose zum Beispiel bietet 115 Insektenarten Nahrung im Überfluss.
Die Spielplätze der Kinder sollten so naturnah wie möglich gestaltet werden. Hier ist Fantasie angesagt, denn hinter Steinen, Sträuchern und Holzstapeln kann man wunderbar Verstecken spielen. Kinder sind gute Naturbeobachter und beim Anlegen und der Pflege eines Naturgartens begeisterte Helfer. Selbst in Industrie- oder Gewerbegebieten und auf Verkehrsinseln lässt sich eine Fläche naturnah gestalten und in eine blühende Insektenoase verwandeln. Jeder hat es in der Hand, den ersten Schritt zu tun. Tun wir es für die Natur, sie ist das Wertvollste was wir besitzen.
Heike Heel
mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung